Leitartikel

Die Sehnsucht nach dem Osterfrieden

Unser eurozentrisches Bild von der Welt ist stumpf, grau und brüchig geworden. Eine zwei Jahre andauernde Pandemie und ein europäischer Krieg zeigen aber den Widerstandsgeist unserer Gesellschaft.

Resilienz wurde vor wenigen Jahren zu einem mitunter fälschlich verwendeten Begriff für Managementberater und Lifestyle-Erklärer. Die psychische Widerstandskraft war da mangels echter Krisen gar nicht notwendig. Individuelle Karrieren, innenpolitische Aufregungen oder die sogenannte Währungskrise waren fern jeglicher Relevanz.

Das hat sich radikal geändert: Eine Pandemie übernahm unsere Leben und führte zu weitreichenden staatlichen Maßnahmen, die nicht zu unserem Demokratieverständnis passten. Die Hoffnung, es handle sich nur um eine kurze Lebensphase, blieb eine leere, die Pandemie wird uns weiter begleiten. Mittlerweile scheint die Mehrzahl der Bürger mit ihr besser leben zu können, als sie die Politik managt. Bilder von Festnahmen Demonstrierender und Haustiertötungen in Shanghai erschrecken und beweisen, dass Peking seine Zero-Covid-Politik nur mit Repression durchziehen kann. Es gibt keine gute Diktatur.

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