Ukraine

Das Lithiumlager an der Front

Die EU will eine eigene Batteriefertigung aufbauen. Dazu braucht es auch Rohstoffe – vor allem Lithium.
Die EU will eine eigene Batteriefertigung aufbauen. Dazu braucht es auch Rohstoffe – vor allem Lithium. VCG via Getty Images
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In der Ukraine befindet sich eines der größten Lithiumvorkommen Europas. Es liegt in der umkämpften Oblast Donezk, die Rechte daran hält eine australische Firma, deren europäische Zentrale in Kärnten beheimatet ist.

Die russische Armee reorganisiert ihren Angriffskrieg in der Ukraine und konzentriert ihre Kräfte auf die vollständige Einnahme der Donbass-Region im Osten des Landes. Keine zehn Kilometer nördlich der Frontlinie liegt auf der ukrainisch kontrollierten Seite in der Oblast Donezk ein Schatz begraben. Ein Schatz, auf den es European Lithium, ein australisches Unternehmen mit europäischer Zweigstelle im kärntnerischen Wolfsberg abgesehen hat. Nahe des kleinen Ortes Schewtschenko liegt eine Lithiumlagerstätte, die das Potenzial hat, zu einer der größten Abbaustätten für das Metall in Europa zu werden. Doch sie könnte bald in russische Hände fallen.

Hat es Russlands Diktator Wladimir Putin auf die Bodenschätze der Ukraine abgesehen? Vor allem die Ostukraine ist reich an Rohstoffen, von Erdgas über Erdöl bis hin zu Kohle. Hinzu kommen Vorkommen an wertvollen und knappen Metallen wie Lithium, Kobalt, Graphit und Seltene Erden, die Europa dringend für die grüne Energiewende benötigt. Die Ökonomin Olga Pindyuk vom Wiener Institut für Internationale Wirtschaftsvergleiche glaubt nicht, dass die Rohstoffe Putins primärer Treiber für den Angriff auf die Ukraine sind. „Da geht es um geopolitische und auch geografische Motive. Aber es ist sicher eine willkommene Gelegenheit für Russland, Rohstoffe unter Kontrolle zu bekommen“, sagt sie zur „Presse am Sonntag“.

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