China

Shanghai meldet erste Corona-Todesfälle

Seit Wochen darf der Großteil der Bevölkerung in Shanghai ihre Wohnung nicht verlassen. Die Infektionszahlen sind weiterhin hoch.

Nach mehreren Wochen rigider Ausgangssperren hat die größte chinesische Stadt Shanghai die ersten Coronatoten der aktuellen Welle gemeldet. Drei Infizierte seien am Sonntag gestorben, teilten die Behörden der Finanzmetropole am Montag in der Früh mit. Die Zahl der Neuinfektionen ging indes nur unwesentlich zurück. Am Sonntag seien 19.831 asymptomatische und 2417 symptomatische Neuinfektionen registriert worden. Am Samstag seien es 21.482 und 3.238 neue Fälle gewesen.

Bei den drei Toten handelte es sich um betagte Personen, die bereits Vorerkrankungen gehabt hätten. Ihr Alter wurde mit 89 bis 91 Jahre angegeben. Zuletzt hatte die Provinz Jilin in Nordostchina Mitte März zwei Covid-Tote gemeldet, die als die ersten in China seit mehr als einem Jahr galten. Allerdings gibt es Unklarheiten, welche Todesursachen gerade bei älteren oder chronisch Kranken angeben werden und welche Fälle dann tatsächlich in der Covid-Statistik auftauchen.

Im Zuge des Lockdowns werden alle Bewohner immer wieder getestet. Wer infiziert ist, muss in eine Quarantäne-Einrichtung. In Shanghai wurden unter anderem Messehallen mit Zehntausenden Betten dafür eingerichtet. Wie lange der Lockdown noch dauern soll, ist unklar.

Großteil der 26 Millionen Einwohner unter strengster Quarantäne

Shanghai steht im Mittelpunkt der größten Corona-Welle, die das bevölkerungsreichste Land der Erde seit Ausbruch der Pandemie vor zwei Jahren erlebt hat. Seit mehreren Wochen darf ein Großteil der rund 26 Millionen Einwohner ihre Wohnungen nicht mehr verlassen. Doch die rigiden Ausgangssperren haben bisher nicht dazu geführt, das Virus einzudämmen. Vor eineinhalb Wochen meldeten die Behörden der Stadt erstmals mehr als 20.000 Infektionen pro Tag, seither hält sich das Infektionsgeschehen in etwa konstant. Seit 10. März sind mehr als 200 Millionen Coronatests in der Millionenmetropole durchgeführt worden.

Während der Rest der Welt versucht, mit dem Virus zu leben, verfolgen die chinesischen Behörden weiterhin eine rigide Null-Covid-Strategie, die bereits auf kleine Infektionsausbrüche mit Ausgangssperren, Massentests und aggressiver Kontaktverfolgung reagiert. Derzeit sind etliche Städte des Landes teilweise oder vollständig im Lockdown. Die hochinfektiöse Omikron-Variante bringt Chinas rigide Maßnahmen jedoch an ihre Grenzen.

(APA/DPA)

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