Analyse

Krawalle auf dem Tempelberg verschärfen Israels Regierungskrise

Spannungen in Jerusalem. Eine israelische Polizeipatrouille am Löwentor.
Spannungen in Jerusalem. Eine israelische Polizeipatrouille am Löwentor.(c) APA/AFP/AHMAD GHARABLI (AHMAD GHARABLI)
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In Jerusalem geraten palästinensische Aktivisten und die Polizei aneinander. Die islamistische Partei Ra'am legt aus Protest ihre Arbeit in Israels Koalition auf Eis.

Jerusalem. Die Ostertage im Heiligen Land wurden in diesem Jahr von massiver Gewalt überschattet. Während Hunderte Christen sich durch die engen Gassen der Jerusalemer Altstadt schoben, schwere Holzkreuze auf den Schultern trugen und sich in der Grabeskirche zur Ostermesse drängten, spielten sich nur wenige Gehminuten entfernt hässliche Szenen ab. Vor der al-Aqsa-Moschee auf dem Tempelberg, den Muslime Haram al-Sharif nennen, gerieten Palästinenser und israelische Polizisten massiv aneinander.

Anfang April hatte der islamische Fastenmonat Ramadan begonnen – schon in den vergangenen Jahren eine Zeit erhöhter Spannungen. Während Zehntausende Muslime, viele von ihnen aus dem Westjordanland angereist, in den vergangenen Tagen friedlich in der al-Aqsa-Moschee beteten, hatten sich einige Palästinenser offenbar gezielt auf eine Konfrontation mit der Polizei vorbereitet: Etliche Videos, veröffentlicht in traditionellen und sozialen Medien, zeigen junge, vermummte Männer, die in der Moschee Steine aufeinander türmen, auf dem Vorplatz des Gotteshauses Feuerwerkskörper zünden und Polizisten mit Wurfgeschossen attackieren.

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