Ausstellung in Vaduz

Pompeji: Wein, Lust und fremde Götter

Diese Statuette der indischen Göttin Lakshmi wurde in einem Haus in Pompeji gefunden.
Diese Statuette der indischen Göttin Lakshmi wurde in einem Haus in Pompeji gefunden.Beigestellt
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Mit der Verehrung von Isis bis Lakshmi haben die alten Römer versucht, ihrem eher trüben Jenseits zu entkommen. Eine Ausstellung in Liechtenstein geht dem nach. Ein neues Pompeji-Buch fasst jüngere Funde zusammen.

Pecunia non olet“, Geld stinkt nicht. Mit diesem Zitat eine Ausstellung im Liechtensteinischen Landesmuseum über Pompeji zu eröffnen zeugt, wenn nicht von Humor, dann zumindest von ernst genommenem Bildungsauftrag: Gleich im ersten Raum, zugeordnet dem Kopf einer ehemaligen Monumentalstatue Vespasians, stößt man auf die Redewendung. Dieser erste Karrierekaiser, der nicht in der dynastischen Erbfolge des römischen Adels stand, hatte die Benutzung der öffentlichen Luxuslatrinen besteuert, eine Einnahmequelle, die er seinem naserümpfenden Sohn Titus mit besagtem Spruch erklärte.

Vespasian hatte die Staatskassen jedenfalls gut gefüllt, als er 79 nach Christus starb, nur wenige Monate bevor einer seiner engsten Vertrauten, Plinius der Ältere, Präfekt der kaiserlichen Flotten, in seinem Hauptquartier in Misenum eine ungewöhnliche schwarze Rauchsäule von der Küste gegenüber aufsteigen sah, kilometerhoch, pinienförmig, heute würde man sagen, wie ein Atompilz. Der Vesuv war ausgebrochen und vernichtete große Teile der Côte d'Azur der damaligen Zeit, der reichen Gemeinden am Golf von Neapel, wo sich Adel und Aufsteiger vergnügten. Bis sie von Asche, giftigen Gasstürmen oder, wie in Pompeji, von einer drei Meter hohen Schicht kleiner Bimssteine zugedeckt wurden. Und 1863 als ausgegossene Hohlformen, als „Skulpturen des Todes“, wieder erstanden. Die Gipse der Leichname von Pompeji trugen vieles zum Mythos dieses Ortes bei, neben einer der besterhaltenen Ruinenstädte der Antike auch noch schaurig warnende Metapher der Vergänglichkeit von Wohlstand, von menschlicher Kultur im Allgemeinen zu sein.

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