Ausgangssperre

Shanghais Lockdown als Gefahr für Chinas KP

China zeigt Härte im Kampf gegen Corona – doch in der Bevölkerung regt sich zunehmend Unmut über die Zero-Covid-Strategie der KP.
China zeigt Härte im Kampf gegen Corona – doch in der Bevölkerung regt sich zunehmend Unmut über die Zero-Covid-Strategie der KP.APA/AFP/LIU JIN
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Seit Wochen sind die Bewohner von Shanghai wegen Corona zuhause eingesperrt. Der Unmut über die Staatsführung wächst immer mehr.

Peking/Shanghai. In hellblauen Ganzkörperanzügen dringen die Seuchenschutzarbeiter in den Hausflur ein. Nur wenige Momente später zerren sie zu viert eine gebrechliche Seniorin auf die Straße hinaus. Diese schreit wie wild, als stünde ihr Leben auf dem Spiel. Doch keiner der Nachbarn kommt der Chinesin zur Hilfe. Sie wird – wie alle Infizierten Shanghais – in eine zentrale Quarantäneeinrichtung abgeführt. Was harmlos klingt, ist tatsächlich ein menschenunwürdiges Bettenlager, in dem Tausende Covid-Patienten vor sich hin vegetieren. „Wie Nutzvieh“, ist einer der Schlagwörter, die man zuhauf aus solchen Einrichtungen hört.

In sozialen Medien dokumentieren immer mehr Shanghaier die Schattenseiten des Anti-Corona-Kampfs, der in Chinas größter Metropole zunehmend radikal ausgefochten wird. Seit Ende März ist der Großteil der 26 Millionen Bewohner Shanghais in ihren Wohnungen eingesperrt, praktisch sämtlicher Freiheiten beraubt. Nur zum täglichen Massentest dürfen die Menschen hinaus auf die Straße.

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