Rohstoffe

Dänemark will Gasförderung in Nordsee kurzfristig ausweiten

Dänische Regierung hält Steigerung der Gasproduktion um ein Viertel und die Unabhängigkeit von russischen Importen ab 2023 für möglich.

Dänemark will angesichts der russischen Invasion in der Ukraine seine Gas-Förderung in der Nordsee vorübergehend ausweiten. "Wir sind überzeugt, dass es besser ist, Gas in der Nordsee zu fördern, als es von Wladimir Putin zu kaufen", sagte Ministerpräsidentin Mette Frederiksen am Dienstag. Die Regierung hält eine Steigerung um ein Viertel kurzfristig für möglich. Im nächsten Jahr könne man so unabhängig von russischen Importen sein.

Ziel bleibe es aber, ganz auf Gas zu verzichten. Dafür wolle man erneuerbare Energien schnell ausbauen. Die Erzeugung von Wind- und Solarstrom soll der Regierung zufolge bis 2030 vervierfacht werden.

Auch in Deutschland wird diskutiert, die heimische Erdgasförderung auszuweiten. Derzeit deckt sie etwa fünf Prozent des Bedarfs. Die Gasbranche hält auch ohne die umstrittene Fracking-Technik eine Steigerung zumindest auf sechs Prozent für machbar. Die Regierung sieht die Möglichkeiten aber eher beschränkt und hat dazu bisher keine Pläne vorgestellt. Deutschland ist besonders stark von russischem Erdgas abhängig und hält einen Verzicht selbst bei ausgeweitetem Import von Flüssiggas erst 2024 für möglich. Das Land deckt derzeit rund 40 Prozent seines Bedarfs mit russischem Gas, in Österreich sind es etwa 80 Prozent.

(APA/Reuters)

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