Tyson Fury inszeniert sich vor 94.000 Zuschauern im Wembley-Stadion, Dillian Whyte ist aber bloß „Beschäftigungstherapie“. Der WBC-Champion wartet auf den Ukrainer Aleksander Usyk.
Boxen ist eine Mischung aus langatmigem Vorgeplänkel, pompöser Show und einer Reihe Kinnhaken. Plumpe Sprüche fallen allerdings viel zu oft, in Kämpfen folgten schließlich in den vergangenen Jahren nicht immer die richtigen Schläge. Ungeachtet aller Finessen oder Finten wurden WM-Events im Schatten unnötiger Comeback-Versuche oder bloß entbehrlicher Veteranen-Zahltage (à la Mike Tyson) größer und teurer. Die Show geht aber immer weiter, und die nächste Endstufe des Schwergewicht-Spektakels steht nun bevor.
Am Samstag wollen sagenhafte 94.000 Zuschauer in Londons Wembley-Stadion dabei sein, wenn Englands WBC-Champion, Tyson Fury, seinen Gürtel gegen Landsmann Dillian Whyte verteidigen will.
„Ich bin der Beste der Welt. Ich bin der größte Schwergewichtschampion meiner Ära“, tönte Fury, ein 130 Kilogramm schwerer, immens schlagfertiger und treffsicherer 2,06-Meter-Riese, nach seinem vergangenen Fight im Oktober 2021 in Las Vegas. Da hatte er den dritten (und hoffentlich letzten) Kampf gegen den Amerikaner Deontay Wilder durch K. o. gewonnen.