Vor allem der Krieg in der Ukraine und die Sanktionen gegen Russland bringen den IWF dazu, seinen Ausblick für das globale Wachstum 2022 deutlich zu senken. Laut den Ökonomen gibt es aber noch mehr Risiken.
Wien. „Es ist erst wenige Wochen her, da war die Weltwirtschaft gerade dabei, sich von der Pandemie zu erholen. Doch dann wurde ihr neuerlich ein großer Schock versetzt.“ Mit diesen Worten lässt IWF-Chefökonom Pierre-Olivier Gourinchas bei der Präsentation des World Economic Outlook am Dienstagnachmittag die Zeit seit Jahresanfang noch einmal Revue passieren. Der Krieg habe natürlich zuallererst schreckliche Auswirkungen auf die Menschen in der Ukraine. „Zusätzlich wird er aber auch das Wachstum der globalen Weltwirtschaft deutlich verlangsamen“, so Gourinchas weiter.
In Zahlen ausgedrückt bedeutet das für die Welt eine Reduktion der Prognose aus dem Jänner um 0,8 Prozentpunkte auf 3,6 Prozent. Noch heftiger fallen die Auswirkungen des Krieges und der Sanktionen gegenüber Russland naturgemäß in Europa aus. So soll die Eurozone sogar um 1,1 Prozentpunkte geringer wachsen – mit einer Rate von 2,8 Prozent. Besonders negativ sticht dabei Deutschland hervor. Die Aussichten von Österreichs wichtigstem Handelspartner wurden etwa wegen der starken Verteuerung von Energie um 1,7 Prozentpunkte auf 2,1 Prozent gesenkt. Für Österreich wird ein Plus von 2,6 Prozent vorhergesagt. Man sehe in Europa einen kräftigen Dämpfer, aber bislang zumindest keine Rezession, heißt es beim IWF.