Österreichs Pavillon wurde von Ashley Hans Scheirl und Jakob Lena Knebl zu einem bunten Spielfeld friedlicher, fröhlicher Verschmelzungen verwandelt.
„Eyes wide shut“ kennt man aus dem alten patriarchalen Softpornogewerbe, „mouth wide open“ könnte das inoffizielle Gegenmotto des Power-Couple der queeren österreichischen Kunstszene lauten: Ashley Hans Scheirl und Jakob Lena Knebl, die heuer den Josef-Hoffmann-Pavillon der Biennale Venedig in den Giardini bespielen. Immer wieder schwirrt das Emblem des zum Lachen (oder Schnappen) aufgerissenen, rot geschminkten Mundes mit dem imperfekten Gebiss durch ihre gemeinsamen Installationen mit dem verheißungsvollen Namen „Begehrensräume“.
Mal mehr gemeinsam, mal mehr einsam gestalten sie diese als poppige Wunderländer fröhlicher Sexualitäten, in denen die Geschlechter, Körperteile und -funktionen sich beneidenswert unbeschwert zueinander verhalten. Huch! Wenn der in Fronten so verfahrene Transgender-Diskurs immer so spielerisch und heiter geführt würde, wären wir ja fast wieder in den Siebzigerjahren.