Leitartikel

Ukrainische Botschaften, die noch immer nicht alle hören möchten

German parliament Bundestag elects new chancellor in Berlin
German parliament Bundestag elects new chancellor in BerlinREUTERS
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Deutschland ist für viele in Osteuropa zum Prügelknaben geworden. Die Kritik ist nicht immer fair, trotzdem muss sich das mächtigste EU–Land ihr stellen.

In Deutschland passieren in diesen Tagen wunderliche Dinge: Da gehen zum Beispiel zwei Parteichefs zum Botschafter eines Landes. Das Ziel: Der Diplomat solle bitte nicht mehr so böse auf sie sein.

Und böse, das ist Andrij Melnyk schon länger. Auf die Deutschen, die seiner Meinung nach zu wenig tun, um den Ukrainern im Krieg zu helfen. Auf Angela Merkel, die in ihrer Kanzlerschaft zu nahe am Regime des russischen Präsidenten, Wladimir Putin, gestanden sei. Auf die Sozialdemokraten, deren Außenminister die falsche Politik gegenüber dem Kreml verfolgt hätten und die das Land abhängig von russischem Erdgas gemacht hätten. Auf die Polit-Berater, die deutschen Lokalpolitiker, die vielen Putin-Versteher, die es nicht haben kommen sehen, den imperialen Plan Moskaus ignoriert hätten. Allesamt teilen sie irgendwie die Schuld daran, dass russische Truppen nun die Ukraine in Schutt und Asche legen.

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