Berlin-Briefing

Der zweitgrößte Fehler des 21. Jahrhunderts

Timothy Snyder (im Bild bei einem Besuch in Wien im Jahr 2019) schont die deutsche Russland-Politik nicht.
Timothy Snyder (im Bild bei einem Besuch in Wien im Jahr 2019) schont die deutsche Russland-Politik nicht.(c) imago
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Der US-Historiker Timothy Snyder bewertet die deutsche Russland-Politik schonungslos. Seine Einschätzung der Lage könnte auch das österreichische Selbstbild zurecht rücken.

Mit dem Krieg in der Ukraine ist es wie mit der Pandemie: Auf einmal taucht an jeder zweiten Ecke jemand auf, der einem erklärt, wie und warum etwas passiert. Zu den Leuten, denen es  sich dabei zuzuhören lohnt, gehört Timothy Snyder. Der 52-Jährige lehrt an der US-Elite-Uni Yale und ist tief in Geschichte jener Region eingetaucht, die nun im Schrecken versinkt. Sein Buch „Bloodlands – Europa zwischen Hitler und Stalin“ ist ein vielfach ausgezeichnetes Standardwerk und handelt von den Massenmorden, die im Zweiten Weltkrieg im Gebiet der heutigen Ukraine, Polens, Weißrusslands, dem Baltikum, Nordostrumänien und dem westlichen Russland begangen wurden. Sie wurden in brutalen Mordkampagnen in Blut getränkt, deswegen der Name des Buches.

Am Wochenende strahlte das ZDF ein Interview mit Snyder aus, in dem der Historiker die deutsche Russland-Politik bewertet. Die Sache ist hart und schonungslos (der 17-Minuten-Beitrag ist hier nachzusehen). Dabei sagt er ein paar Sätze über die Berlin nun diskutieren sollte, sofern es das nicht ohnehin tut. Weil sie von der Energiepolitik Deutschlands handeln, lassen sie sich auch auf Österreich umlegen, das ähnlich handelte.

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