Russlandexperte Gerhard Mangott sprach darüber, was es braucht, damit Russland sich mit dem Donbass zufrieden gibt und was Sanktionen bringen. Zu Nehammers Moskau-Reise sagte er nichts (mehr).
Verstehen und Verständnis: zwei Begriffe, miteinander verwandt, und doch entschieden unterschiedlich. Ironischerweise geht es gerade bei dem abfällig und neuerdings auch im Englischen gebrauchten Wort „Putinversteher“ stark um Verständnis und um Parteinahme für den russischen Präsidenten. Spricht man von rationalem, nicht verständnisvollem Verstehen von Russland und Wladimir Putin (so weit möglich), wird das Wort Experte gebraucht. Viel befragt wird in dieser Rolle Gerhard Mangott, Politikwissenschaftler und Professor für internationale Beziehungen an der Universität Innsbruck.
Der zeigte zuletzt wenig Verständnis für die Reise von Bundeskanzler Nehammer (ÖVP) nach Moskau. „Keine kluge Entscheidung," nannte Mangott den Besuch bei Putin gegenüber der „ZiB 2“. Nehammer habe nicht genug Gewicht in Europa, um etwas zu bewegen, es gehe dem russischen Machthaber außerdem vor allem um Propagandazwecke. Für seine harte Kritik wurde Mangott in sozialen Medien bejubelt, aber auch angegriffen – später ruderte er auf Twitter ein wenig zurück. Zwar sei es „völlig richtig“ von ihm gewesen, vor der Gefahr propagandistisch nutzbarer Bilder zu warnen, aber er „konnte nicht wissen, dass für das Treffen ein Filmverbot ausgemacht wurde. Propagandistisch genutzt wurde der Besuch trotzdem – auch ohne Bilder“.