Quergeschrieben

„Hilft's nix, schad's nix“ oder: Schauen wir lieber nicht genau hin

Ob Moskau oder Mur-Tauchen, der „Hausverstand“ ist in Österreich beliebt. Dabei ist diese Argumentation vor allem denkfaul und ignoriert vorhandene Risken.

Mehr als zehn Tage liegt der Besuch von Bundeskanzler Karl Nehammer in Moskau zurück. Aus den Schlagzeilen ist er längst nicht verschwunden. Das Land debattiert, ob die Reisepläne „geleaked“ worden sind („Bild“-Journalist Paul Ronzheimer hat diese Information, die von öffentlichem Interesse ist, recherchiert und veröffentlicht) und wer als Berater mitgefahren ist (Ex-„Bild“-Chefredakteur Kai Diekmann, was die Frage aufwirft, warum auf einer solchen Reise ein PR-Experte nötig ist). Zehn Tage später zeigt sich vor allem auch: Zum Pazifisten ist Putin nicht geworden; er treibt den Krieg mit enormer Grausamkeit weiter.

Weiterhin ist die Frage offen, ob der Besuch sinnvoll war. Eine Frage, die wohl längst geklärt wäre, wenn man sich die Mühe gemacht hätte, sie im Vorhinein zu beantworten. Doch stattdessen wurde die Unternehmung – auch von Kommentatorinnen und Kommentatoren – abgenickt, frei nach dem Motto: „Hilft's nix, schad's nix.“

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