Pizzicato

Miss Merkel und der Pitbull

Wer will schon als Pudel gelten, als kleiner Kläffer? Tony Blair wird dennoch für immer „Bushs Pudel“ bleiben, und das Attribut wird noch in seinen Nachrufen zu lesen sein.

Dafür werden maliziöse britische Journalisten schon sorgen. Da mag sich der frühere britische Premier noch so sehr aufpudeln und seine Junior-Rolle im Irak-Krieg und den Waffengang gegen den Diktator von Bagdad als gute und gerechte Sache verteidigen.

In Anlehnung an die schrullige Miss Marple hat der Satiriker David Safier eine Krimireihe über Miss Merkel geschaffen. Darin geht die ehemalige Kanzlerin in der heimatlichen Uckermark auf Mördersuche. An ihre Seite hat er ihr allerdings einen Mops namens Putin gestellt. Mops und Putin – das geht nun wirklich nicht zusammen. Aus Putin wurde nun Pupsi. Sehr putzig, sehr komisch. Und: Ist nicht Satire der Feind jeden Diktators?

Aber wäre nicht ein Pitbull – nennen wir ihn gleich beim Namen: Putin – doch die adäquatere Wahl? Wobei, Merkel und Pitbull – das passt schon gar nicht. Die Frau hat es ja überhaupt nicht so mit Hunden. Als Putin einst in Sotschi seine Labradore von der Leine und an Merkels Hose schnüffeln ließ, kam das einer Mutprobe für die Kanzlerin gleich. Der Schweiß muss ihr aus den Poren getreten sein, aber es entkam ihr kein Sterbenswort. (vier)

Reaktionen an: thomas.vieregge@diepresse.com

("Die Presse", Print-Ausgabe, 21.04.2022)

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