Der Lockdown in Chinas wichtigster Wirtschaftsmetropole setzt die globalen Lieferketten noch zusätzlich unter Druck. Eine Wirtschaftsvertreterin ruft Alarm: Ein „logistischer Alptraum“.
Wer die Auswirkungen des weltweit größten Lockdowns begreifen möchte, sollte einen Blick auf die Karte der internationalen Schifffahrt werfen: Vor der chinesischen Ostküste hat sich dieser Tage ein Stau an Container-Frachtern angesammelt, der aus der Vogelperspektive wie eine riesige Ameisenkolonie aussieht. Über 300 Schiffe stecken in den Gewässern um Shanghai fest, da sie ihre Waren nicht abladen können. Wenn man die benachbarten Häfen von Tianjin bis Ningbo noch mit einberechnet, stauen sich derzeit gar mehr als 450 Frachter. Die Dimension übersteigt sogar die chinesischen Lockdown-Schockwellen vom vergangenen Jahr deutlich.
Verwundern sollte die Ausnahmesituation jedoch nicht. Denn seit Ende März steht bereits Chinas wichtigste Wirtschaftsmetropole de facto still.