Insolvenzen

Corona als verspäteter Pleitemotor

Die Presse/Clemens Fabry
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Mit einiger Verzögerung ging vielen Unternehmen in Österreich als Folge der Pandemie doch noch die Luft aus. Als nächstes großes Risiko gilt nun die Inflation.

Die Koste-es-was-es-wolle-Politik der österreichischen Bundesregierung hat in der Pandemie die Marktkräfte ausgeschaltet. Eine Folge war, dass im stärksten Wirtschaftsabschwung seit Kriegsende die Zahl der Firmenpleiten auf ein historisches Tief gefallen ist. Je 3034 Unternehmensinsolvenzen gab es in den Coronajahren 2020 und 2021. Rund 5000 waren es in den Jahren davor. Aber mit der anhaltenden Dauer der Krise und den auslaufenden Wirtschaftshilfen ging mehr Betrieben die Luft aus. Der Anteil der „Coronapleiten“ stieg von 14 Prozent im Jahr 2020 auf 22 Prozent im Jahr 2021, zeigt eine Analyse des Kreditschutzverbands KSV1870.

„Für viele Firmen war schon das Jahr 2020 schwierig, aber mit den staatlichen Unterstützungen hat man sich drübergerettet“, sagt Karl-Heinz Götze, Leiter des Bereichs Insolvenz im KSV. Der größte Teil der Pleiten war auch im vorigen Jahr auf „operative Ursachen“ wie eine schlechte Kostenstruktur, Fehlplanungen oder Absatzschwächen zurückzuführen. Diese Ursachen waren jedoch im Jahresvergleich stark rückläufig. Je länger die Pandemie dauerte, desto häufiger habe Corona das Fass zum Überlaufen gebracht.

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