Nachruf

Renate Holm: Ein Leben für Schlager, Operette und Oper

Toppress Austria / Karl Schöndorfer
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Die Berliner Sängerin starb 90-jährig in ihrer Wahlheimatstadt Wien.

Karriere gemacht hat Renate Holm zunächst dank Film und Fernsehen. In Berlin geboren, in den Studios zum Star geworden, schaffte sie Anfang der Sechzigerjahre in der Ära Herbert von Karajans den Sprung aus dem Volksopern- ins Staatsopern-Ensemble und stand dann zur Freude ihrer Verehrer immer wieder auch leibhaftig auf der Bühne. Lieben gelernt hatten die Musikfreunde die quirlige Singschauspielerin dank spritziger Operettenproduktionen undzahlreicher Schallplattenproduktionen mit Schlagern und Volksliedern.

Dass die Sopranistin trotz ihrer Erfolge im „leichten Genre“ einen Platz unter den bedeutenden Operninterpreten ihrer Zeit erobern konnte, verdankte sie ihrer Ausbildung bei der großen Maria Ivogün, die sie sich im Nachkriegs-Berlin durch große Entbehrungen erkaufen musste. Aber auch ihrer ausgeprägten Selbstkritik. Wer sie kannte, weiß um ihre grüblerische Seite, die sie bei ihren öffentlichen Auftritten hinter stets blendender Laune gut zu verbergen wusste.

Wenn sie an musikalische Aufgaben heranging, war Renate Holm akribisch, ja penibel. Selbst für den allzeit gestrengen Karl Böhm wurde sie so ganz selbstverständlich die Premierenbesetzung für das Ännchen im „Freischütz“ oder die Despina in „Così fan tutte“. Karajan holte sie noch anlässlich seines Comebacks 1977 als Musette in „La Bohème“ auf die Staatsopern-Bühne.

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Renate Holm als "Mirabella" im "Der Zigeunerbaron", 1998.
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Die Sängerin war Publikumsliebling der Wiener Staatsoper, an die Herbert von Karajan sie holte. Oper, Operette und Sprechtheater waren ihr Metier.

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