Inseraten-Affäre

Vorarlberger-Wirtschaftsbund: Die Luft wird dünner für Markus Wallner

Das Saubermann-Image von Markus Wallner bekommt Flecken: Die ÖVP Vorarlberg versinkt in einem Inseraten-Skandal.
Das Saubermann-Image von Markus Wallner bekommt Flecken: Die ÖVP Vorarlberg versinkt in einem Inseraten-Skandal.(c) Georges Schneider / picturedesk.
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Was in einem Wirtschaftsbund-Blatt in Vorarlberg seinen Ausgang nahm, weitet sich aus: Nun sind auch (Ex–)ÖVP-Landesräte in die Affäre um Inserate, Erpressung und Bereicherung verstrickt.

Aktuell bleibt hinter dem Arlberg kein Stein auf dem anderen. Der Grund: Laut Prüfbericht des Finanzamts soll der Vorarlberger Wirtschaftsbund Inserate in der hauseigenen Zeitung „Vorarlberger Wirtschaft“ nicht rechtmäßig versteuert haben. Und: ÖVP-Landesräte sollen sich direkt bereichert haben. Die Luft für Landeshauptmann Markus Wallner (ÖVP) wird zunehmend dünn.

Aber der Reihe nach. Was in Vorarlberg seit Jahren ein offenes Geheimnis sein dürfte, tritt bundesweit erst seit einem ORF-Interview eines Tischlermeisters Ende März zutage: Seit Jahren sollen Unternehmer in Vorarlberg quasi erpresst worden sein, in der Wirtschaftsbund-Zeitung „Vorarlberger Wirtschaft“ zu inserieren. Tatsächlich stellten die Grünen immer wieder Anfragen zu den Einnahmen des Wirtschaftsbundes. Passiert aber ist nichts. Im Herbst wurde schließlich das Finanzamt aufmerksam und veranlasste eine Steuerprüfung bei Wirtschaftsbund-Direktor Jürgen Kessler und dessen Vorgänger Walter Natter. Die Berichte hat das Finanzministerium dem ÖVP-U-Ausschuss geliefert. Sie liegen der „Presse“ vor.

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