Quergeschrieben

Frieden gibt es erst, wenn Russland zu schwach zum Kämpfen ist

Warum wir in diesem Krieg viel mehr auf die Osteuropäer hören sollten, anstatt sie mit westlicher Arroganz von oben herab zu behandeln.

Wenn in diesen Tagen in den Medien der westlichen Welt Texte erscheinen, die mit einer pflichtgemäßen Feststellung beginnen, Putins Krieg gegen die Ukraine sei selbstverständlich ein Verbrechen und ganz gewiss nicht zu entschuldigen, um dann doch ein „Aber“ hinzuzufügen, kann man sicher sein, wieder einmal bei einem üblen Fall von Putin-Versteherei und Relativierung des russischen Massenmords gelandet zu sein. Hinter diesem toxischen „Aber“ verbirgt sich in aller Regel der Hinweis, auch der Westen trage Schuld, besonders gern die Nato und die EU, wird der barbarische Angriff Putins zu einem „Konflikt“, als wäre es eine Wirtshausrauferei, und regelmäßig folgt dem ein Hinweis, diese Meinungsverschiedenheiten seien durch eine Neutralität der Ukraine, deren Aufteilung und am besten noch Entwaffnung zu erreichen.

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Alles andere, so wird uns weiter bedeutet, könne als Provokation des armen und von der Nato bedrängten Putin in einem Dritten Weltkrieg enden, an dem dann letztlich der Westen schuld sei. Erst kürzlich bediente etwa der greise amerikanische Intellektuelle Noam Chomsky, die globale Ikone der Linken, dieses Stereotyp, in dem er auf die vom Westen angeblich ignorierten „Sicherheitsinteressen Russlands“ verwies. Eine dumm-dreiste Plattitüde, die sich durch alle Niveaus dieses Milieus durchzieht wie diverse Verschwörungstheorien die Coronaleugner. Dass Russland zuletzt von irgendjemandem militärisch bedroht worden wäre, ist eine genauso dreiste Lüge wie die Unterstellung, die Neutralität hätte die Ukraine oder sonst jemanden vor einem Angriff Moskaus geschützt.

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