Was hat Macron in seinen fünf Jahren im Élysée-Palast erreicht? Wo hat er versagt? Darüber urteilen die Wähler am Sonntag bei der Stichwahl. Es wird sich zeigen, ob die Front gegen Marine Le Pen hält.
Paris. Bei der Stichwahl zwischen Emmanuel Macron und Marine Le Pen am Sonntag wird sich zeigen, ob die Französinnen und Franzosen doch noch mehr oder weniger zufrieden mit Macrons Amtsführung sind oder ob sie einen Wechsel an der Spitze nach fünf Jahren seiner Staatsführung für notwendig erachten. Frankreichs amtierender Staatspräsident, Emmanuel Macron, beendet seine fünfjährige Amtsperiode mit einer beneidenswert hohen Popularitätsquote von 41 Prozent in der wöchentlichen Umfrage der Sonntagszeitung „Le Journal du Dimanche“.
Er steht damit in der Gunst der Bevölkerung doch wesentlich besser da als seine beiden Vorgänger Nicolas Sarkozy und François Hollande, die am Ende ihrer Präsidentschaft mit 36 Prozent und 22 Prozent weit weniger Wertschätzung hatten. Sarkozy verlor danach prompt den Kampf um seine Wiederwahl, und der sehr unpopulär gewordene Hollande versuchte es gar nicht erst.
Nun sind 41 Prozent für sich keine Mehrheit, eine Umfrage ist keine Wahl, und das für Macron eher schmeichelhafte Ergebnis der Befragung einer Woche vor der Stichwahl dokumentiert auch nicht, dass praktisch ebenso viele seiner Landsleute keine gute Meinung von ihm haben oder ihn geradezu verabscheuen. Natürlich gehen die Meinungen darüber, ob er es insgesamt eher gut oder doch eher schlecht gemacht habe, sehr auseinander. Auch viele, die ihm am 24. April ihre Stimme für eine Wiederwahl geben, finden ihn nicht besonders toll, sie wollen auf diese einzig mögliche Weise nur dafür sorgen, dass die Gegnerin Le Pen nicht ans Ruder der Staatsmacht kommen kann.