GP der Emilia-Romagna

Formel 1: Nicht Ferrari, sondern Verstappen jubelt in Imola

Max Verstappen
Max VerstappenAPA/AFP/ANDREJ ISAKOVIC
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Weltmeister Max Verstappen triumphierte vor Red-Bull-Kollegen Sergio Perez und Lando Norris. Die Scuderia enttäuschte in der Heimat.

Imola. Noch über den Boxenfunk entschuldigte sich Charles Leclerc bei seinem Ferrari-Team. „Wir werden daraus lernen und es besser machen“, meinte der Monegasse, der beim Heimrennen der Scuderia in Imola nicht über Platz sechs hinausgekommen war. Schuld war ein verpatzter Start und ein Dreher in der 53. Runde, bei dem er sich den Frontflügel demolierte. Für Teamkollegen Carlos Sainz war schon nach einer Startkollision Schluss gewesen.

Mit den bisher dominierenden Ferraris aus dem Spiel schlug Red Bull im WM-Kampf zurück. Titelverteidiger Max Verstappen fuhr einsam und ungefährdet vor Sergio Perez zum Start-Ziel-Sieg – samt Extrapunkt für die schnellste Rennrunde. Es war der erste Red-Bull-Doppelerfolg seit sechs Jahren. Von der Ferrari-Misere profitierte auch Lando Norris (McLaren) als Dritter.

Weltmeister Verstappen konnte nach dem Ausfall zuletzt in Australien mit seinem zweiten Saisonsieg wichtige Punkte in der WM-Wertung aufholen. Allerdings: Ferrari-Star Leclerc führt trotz des verpatzten Heimspiels noch einigermaßen komfortabel (86 Punkte) vor Verstappen (59).

Wolff entschuldigt sich

Rekordweltmeister Lewis Hamilton ereilte in Runde 41 die Höchststrafe. Im Vorjahr hatte der Mercedes-Star mit Verstappen noch denkwürdig um den WM-Titel gekämpft, in Imola wurde der Brite nun vom damaligen Rivalen überrundet. Waren die Schwächen der Silberpfeile in den bisherigen Saisonrennen durch den Rennverlauf noch kaschiert worden, landeten sie in Imola nur auf den Plätzen vier (George Russell) und 13 (Hamilton).

Teamchef Toto Wolff will sich ohne Wenn und Aber dem Druck in dieser Mercedes-Krise stellen. „Man wird hinaufgeschrieben, man wird hinuntergeschrieben“, meinte der 50-jährige Wiener, unter dessen Führung man zuletzt sieben Fahrer- und acht Konstrukteurstitel gewann. „Die ,Trainerfrage‘ wird nicht lange auf sich warten lassen. Aber überhaupt kein Problem, dazu sind meine Schultern breit genug.“ Nach all den Erfolgsjahren will Wolff nun keinesfalls vor der Verantwortung fliehen. Zumal er Mitbesitzer des Rennstalls ist.

Eine gewisse Sättigung sieht er ungeachtet der historischen Erfolgsserie bei seinem Team nicht. „Trotzdem müssen wir auf der Hut sein. Gibt es irgendjemanden, der nicht das gleiche Energielevel hat, nicht mehr die gleiche Motivation, nicht mehr den gleichen Spaß an der Arbeit?“ Diese Fragen stelle er gnadenlos, betonte Wolff.

In Imola wandte er sich noch im Boxenfunk an Hamilton: „Ich entschuldige mich für das, was du heute fahren musstest.“

(APA/red)

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