Medien

ÖVP kritisiert Förderung für Onlineplattform ZackZack

Die Stadt Wien hat 200.000 Euro für das Projekt von Ex-Politiker Peter Pilz zur Verfügung gestellt.

Wien. Während in Vorarlberg die ÖVP selbst in dubiose Anzeigengeschäfte verwickelt ist, versucht die ÖVP in Wien die Medienförderung der SPÖ in den Fokus zu rücken. Konkret geht es um Förderungen der Wirtschaftsagentur Wien, einem Fonds der Stadt Wien, an das Onlinemedium ZackZack, das von Ex-Grünen-Mandatar Peter Pilz betrieben wird. In den Jahren 2020 und 2021 sollen jeweils 100.000 Euro geflossen sein.

Das kritisiert ÖVP-Generalsekretärin Laura Sachslehner scharf. Es handle sich um eine „irrwitzige Förderung des Pilz-Mediums“ so Sachslehner. Und weiter: „Was ZackZack macht, ist kein Journalismus, sondern Politaktivismus.“ Dass das rote Wien ein parteipolitisches Medium fördere, möge aus parteipolitischen Motiven zwar nachvollziehbar sei, die Höhe der Fördersumme „verhöhnt aber in Wahrheit Qualitätsjournalismus“. Die SPÖ mache sich damit „mitschuldig an der Verrohung der politischen Kultur“, so Sachslehner. In ihrer Funktion als Wiener Gemeinderätin hat sie nun gemeinsam mit Gemeinderat Manfred Juraczka eine Anfrage an den Wiener Wirtschaftsstadtrat Peter Hanke (SPÖ) eingebracht. „Sehen Sie es als Aufgabe der Wirtschaftsagentur Wien, auch parteipolitische Medien und eindeutig positionierte politische Aktivisten zu fördern?“, wird da etwa gefragt. Auch eine Begründung der Förderwürdigkeit wird abgefragt.

Die Wirtschaftsagentur bestätigt die Förderung für ZackZack: Im Rahmen der „Wiener Medieninitiative“ würden Projekte im Qualitätsjournalismus gefördert. ZackZack erhielt zweimal je 100.000 Euro, einmal für „Community Journalismus“ und einmal für journalistische Information über österreichische Inhalte auf Türkisch. Insgesamt sind in den vergangenen drei Jahren 96 Projekte mit einer Summe von 7,5 Millionen Euro gefördert worden. (jn/maf)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 25.04.2022)

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