Frankreich

Präsident Macron bleibt – der Graben der Wut auch

Emmanuel Macron erklärt, ein Präsident aller Franzosen sein zu wollen.
Emmanuel Macron erklärt, ein Präsident aller Franzosen sein zu wollen.(c) APA/AFP/BERTRAND GUAY (BERTRAND GUAY)
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Emmanuel Macron gewinnt als Favorit der Großstädte, Marine Le Pen punktet in den Überseegebieten, auf dem Land und bei den Jüngeren.

Emmanuel Macrons Wiederwahl wird als positives Signal für Europa gewertet. In Frankreich verdeckt das deutliche Ergebnis von 58,5 Prozent für den im Amt bestätigten Staatspräsidenten den Graben der Unzufriedenheit. Für Macron wählten die Städte, gegen ihn und für Marine Le Pen votierten die ländlichen Regionen und ehemaligen Industriereviere, aber auch die Überseegebiete in den Antillen.

Nach François Mitterrand und Jacques Chirac ist Emmanuel Macron erst der dritte Staatschef, der nach einem ersten Mandat wiedergewählt wurde. Eine Mehrheit der Franzosen und Französinnen haben für die Kontinuität gestimmt. Die bedrohliche Lage in Europa, aber auch die Ungewissheit oder Angst, die sie das Programm seiner Gegnerin Marine Le Pen wecken musste, hat für viele den Ausschlag gegeben. Noch am Abend erhielt Macron die Gratulationen mehrerer europäischer Staats- und Regierungschefs, die erleichtert sind, die Zusammenarbeit mit ihm fortsetzen zu können. Für sie ist das Wahlresultat ein positives Signal. Auf Twitter hat Kanzler Olaf Scholz Macron sogleich beglückwünscht: „Deine Wählerinnen und Wähler haben heute auch ein starkes Bekenntnis zu Europa gesendet.“

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