Verordnung

Strengere Regeln für Wohnkredite

Die Hürde, eine Wohnung zu kaufen, wird ab Juli höher.
Die Hürde, eine Wohnung zu kaufen, wird ab Juli höher. Getty Images
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Ab 1. Juli können Wohnimmobilien nicht mehr vollständig fremdfinanziert werden. Der Bankenverband warnt vor einem Ausschluss einer ganzen Bevölkerungsgruppe.

Wien. Die Finanzmarktaufsicht (FMA) hat mit ihrer neuen Verordnung schon viel Staub aufgewirbelt. Die Hürde, eine Wohnung zu kaufen, wird künftig höher, eine Quote wird vorgegeben: Das bedeutet, dass mindestens zehn Prozent des Kreditbetrages selbst zur Verfügung gestellt werden müssen und maximal 90 Prozent belehnt werden können. Eine komplette Fremdfinanzierung ist damit passé. Seit 2018 laufen die Verhandlungen für diese Verordnung, nun startet die Begutachtungsfrist und mit 1. Juli 2022 soll sie in Kraft treten – vorerst für drei Jahre. Das Kreditwesen wird sich dadurch deutlich verändern.

Helmut Ettl und Eduard Müller, Vorstandsmitglieder der FMA, zeigen sich damit zufrieden: „Angesichts des volatilen wirtschaftlichen Umfelds muss bei der Kreditvergabe die Rückzahlungsfähigkeit des Kreditnehmers und nicht die hypothekarische Besicherung des Kredits im Vordergrund stehen.“ Naturgemäß nur mäßig davon begeistert ist der Bankenverband. Bernhard Freudenthaler betont zwar den guten Austausch zwischen der FMA, der Oesterreichischen Nationalbank und der Kreditwirtschaft, wünscht sich aber ein ganzes Maßnahmenpaket und nicht nur eine Regulierung der Banken, um keine Bevölkerungsgruppe vom Kauf von Immobilien auszuschließen. Beispielsweise müsse das Förderwesen angepasst oder Maßnahmen zu den Leerständen getroffen werden. Nur die Banken in die Verantwortung zu ziehen, wirke nicht massiv auf die Immobilienpreise ein.

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