Willi Resetarits spielte nicht nur gern die Hauptrollen in der Musik. Er liebte es auch, als Gastmusiker, Duettpartner und Förderer junger Künstler zu agieren.
Neugier und Sensibilität führten Willi Resetarits, wenn er der Musik anderer lauschte. So wie er sich in seinem eigenen Schaffen aufspaltete, um möglichst viele Nuancen an Ausdruck aus sich herauszuholen, so hat er auch als Hörer viele Connaisseure in sich vereint.
Er liebte Ray Charles, aber auch Stevie Winwood. Abseits der zärtlichen Ruppigkeit eines Bruce Springsteen oder der glatten Virtuosität eines Steve Miller, die er beide in edel abgeschundener Form für den Ostbahn-Kurti aufbereitet hat, verzärtelte er gern Lieder von Außenseitern. Als prominenter Konzertgast hatte er die Möglichkeit, von ihm verehrte Künstler wie Townes Van Zandt und Little Jimmy Scott backstage kennenzulernen. Dabei war er sympathischerweise von Schüchternheit geplagt. Idole soll man nicht unbedingt treffen, das sagte dem Schreiber dieser Zeilen einst Tom Waits – auch so ein Sänger, der Resetarits behagte.