Autoindustrie

Magna soll in Graz ab 2024 jährlich 150.000 Fisker Ocean bauen

Ocean von Fisker wird ab Herbst in Graz gefertigt
Ocean von Fisker wird ab Herbst in Graz gefertigt
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Autozulieferer Magna wird im November mit der Montage des Elektro-Modells Ocean beginnen.

Mehr als 40.000 Reservierungen hat das Auto-Startup Fisker Inc. bereits für sein Elektro-Modell Ocean entgegengenommen, das zu Preisen ab 37.499 Dollar (gut 35.000 Euro) angeboten wird. Bis zum Jahresende könnte sich die Zahl verdoppeln, wie Chief Executive Officer Henrik Fisker in einem Bloomberg-Interview erklärte. Daher hofft das kalifornische Unternehmen, die Produktionskapazität im Werk seines Partners Magna International in Graz ab 2024 auf 150.000 Fahrzeuge jährlich erhöhen zu können. Die Zeit drängt, da sich für Außenseiter wie Fisker das Zeitfenster schließt, in dem sie es noch mit den Schwergewichten der Branche aufnehmen können. 

Magna, ein kanadisch-amerikanischer Auftragsfertiger, der in Graz unter anderem die 5er-Limousine der BMW AG und die G-Klasse von Mercedes Benz baut, wird im November mit der Montage des Ocean beginnen. Im Jahr 2020 unterzeichneten die Unternehmen eine Vereinbarung über die Produktion von 50.000 Stück im Jahr 2023. Fisker zeigte sich zuversichtlich, dass Magna die Produktion im folgenden Jahr verdreifachen kann.

Das US-Unternehmen gehört zu den aufstrebenden Elektroautoherstellern, die im Zuge der zunehmenden Umstellung auf batterieelektrische Antriebe den Durchbruch in die erste Liga des Autobaus schaffen wollen. Das Unternehmen ist optimistisch, was seine Produktionsaussichten angeht, auch aufgrund seiner engen Beziehung zu Magna, die 6% der Anteile an dem Newcomer hält.

“Die großen Autohersteller arbeiten jetzt an ihren zweiten großen Modellreihen, in die sie ihre Erfahrungen einfließen lassen, und viele davon werden ab 2025 auf den Markt kommen”, sagte Fisker. “Bis dahin haben wir die Chance, dabei zu sein.” Rund die Hälfte des globalen Autoabsatzes werde ab 2030 von nicht-traditionellen Herstellern kommen.

Börsenabstürze

Investitionen in diesem Segment sind jedoch nichts für Zartbesaitete. Rivian Automotive Inc, die im November an die Börse gingen, sind von einer Bewertung von über 100 Milliarden Dollar abgestürzt auf heute nur noch etwa 30 Milliarden Dollar. Auch Lordstown Motors Corp. werden nur noch zu einem Bruchteil ihres ersten Kurses gehandelt.  Fisker, die durch eine Fusion mit einem Blankoscheck-Unternehmen an die Börse gingen, werden zu weniger als der Hälfte ihres Höchstwerts vom November gehandelt und haben derzeit einen Wert von rund 3,3 Milliarden Dollar.

Derzeit habe das Unternehmen genügend Geld, würde gute Finanzierungsangebote aber auch nicht ausschlagen, sagte Fisker.

Der Ocean, den Fisker europäischen Kunden Anfang des Jahres auf einer Messe in Barcelona vorstellte, wird mit Fahrzeugen wie dem ID.4 von  Volkswagen und dem Model Y von Tesla konkurrieren. Das Auto wird in drei Versionen mit zwei verschiedenen Batterietypen angeboten. Das Basisangebot verwendet billigere Lithium-Ionen-Phosphat-Zellen, die Fisker helfen sollen, einige der Preissteigerungen bei Rohstoffen, insbesondere Nickel, zu bewältigen, wie der CEO erklärte. Der Hersteller arbeitet auch an seinem zweiten Modell, dem Pear, welches in Kooperation mit Partner Foxconn Technology Group in den USA vom Band  laufen soll.

(Bloomberg)

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