„Stealing The Stolen“ ist heuer das Motto in Krems. Intendant Thomas Edlinger erklärt, was er damit meint, wieso die Identität nie vollständig ist und warum er auch ein „Kriegsspiel“ präsentiert.
Die Presse: Es geht beim Festival heuer um kulturelle Aneignung. Wie nähern Sie sich dem derzeit viel debattierten Thema?
Thomas Edlinger: Mir ist aufgefallen, dass die Diskussion unbefriedigend ist, weil sie oft auf Ächtung und Verbot abzielt. Nun darf man ja alles kritisieren, aber die prinzipielle Freiheit der Kunst darf nicht infrage gestellt werden. Da setzen wir an. Es wird gern negiert, dass es ein Bedürfnis nach Formen der Aneignung gibt, besonders in der Musik, etwa im Hip-Hop. Also haben wir überlegt, welche Formen von Aneignung bzw. Wiederaneignung für unser Festival infrage kommen.