Immobilien

"Peak an Wohnbauten in Österreich erreicht"

Der Fachverband der Immobilien- und Vermögenstreuhänder veröffentlichte am Dienstag den „Ersten Österreichischen Neubaubericht".

In Österreich werden heuer nach Experteneinschätzungen mehr Wohnungen errichtet, die Bautätigkeit dürfte dann aber abflachen. "Wir haben heuer den Peak an Wohnbauten in Österreich erreicht", so Gerald Gollenz, Obmann-Stellvertreter im Fachverband der Immobilien- und Vermögenstreuhänder, anlässlich der Vorstellung des "Ersten Österreichischen Neubauberichts". CBRE sieht aktuell reges Investoreninteresse, mittelfristig aber weniger Volumen wegen rückläufiger Bautätigkeit.

Projektanalyse

Der Fachverband und Exploreal haben heute erstmals österreichweite Kennzahlen und Fertigstellungen von Bauträgerprojekten 2020 bis 2022 für den Neubauwohnungsmarkt präsentiert, in dem Projekte ab fünf Einheiten bzw. Dachgeschoßausbauten ab drei Einheiten analysiert worden. Demnach wurden und werden in diesem Zeitraum 138.600 Wohneinheiten in diesen Bereichen errichtet. Heuer werden mit rund 51.500 Wohneinheiten um rund 18 Prozent mehr Fertigstellungen im Vergleich zu 2020 und 2021 erwartet.

Von den errichteten Wohnungen entfallen 41 Prozent auf Wien. Damit liegt die Bundeshauptstadt zwar prozentuell vorne, bezogen auf die Bevölkerung pro 1000 Einwohner wird allerdings in Eisenstadt und Graz - Wien liegt hier an 3. Stelle - am meisten gebaut. Teilweise auch zu viel, wie der stellvertretende WKÖ-Fachverbandsobmann Michael Pisecky meint: "Während in den meisten Bundesländern die Wohnbauproduktion nur leicht über oder gleichauf mit der prognostizierten Haushaltsentwicklung liegt, übersteigt sie in Wien und in der Steiermark die Haushaltsentwicklung um ein Vielfaches."

Im Schnitt 67,8 Quadratmeter

61 Prozent der Wohneinheiten werden von gewerblichen Bauträgern errichtet, 39 Prozent von gemeinnützigen Bauträgern. Die österreichweit durchschnittliche Wohnung hat den Daten zufolge eine Größe von 67,8 Quadratmetern.

Das Investoreninteresse am österreichischen Wohnungsmarkt ist laut dem Immobiliendienstleister CBRE ungebrochen: Nach dem Rekordjahr 2019 sei im Jahr 2021 mit einer Investmentsumme von 1,4 Mrd. Euro das zweitbeste Ergebnis erzielt worden. Durch die stetig wachsende Bautätigkeit in den vergangen Jahren habe auch der Investmentmarkt profitiert, so Georg Fichtinger, Head of Investment Properties bei CBRE, am Dienstag laut Pressemitteilung." "Da die Bautätigkeit aus heutiger Sicht jedoch zurückgeht, wird sich mittelfristig auch das Volumen verringern. Vorerst setzt sich der positive Trend aber fort." Er geht davon aus, dass 2022 ähnlich viel in die Assetklasse Wohnen investiert wird wie 2021.

(APA)

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