Yuja Wang mit einem von Beethoven bis Ligeti und Kapustin reichenden, unkonventionell programmierten Solorecital.
Die aus Peking gebürtige Gary-Graffman-Schülerin Yuija Wang liebt bunte Programme. Schon auf ihrer ersten CD kombinierte sie Chopin, Liszt, Skrjabin und Ligeti. Die beiden Letzteren hatte sie auch auf dem Programm ihres Konzerthaus-Abends. Mit der Wahl zweier Ligeti-Etüden setzte die chinesische Interpretin ein politisches Statement: Der Komponist hatte sich für die kontrapunktisch konzipierte, von verzweifelter Melancholie kündende Nr. 6 von der schwierigen politischen Lage Polens in den 1980er-Jahren inspirieren lassen, in denen die herrschende Regierung sich vehement allen liberalen Strömungen entgegensetzte.