Kunstlicht

Ukrainekrieg: Kunst ist kein Traum, sie wird zur Waffe

Spiegler
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In Moskau gerät Aktionskünstler Oleg Kulik unter Druck. In Venedig verteilt Zhanna Kadyrova ukrainisches Brot – „Palianytsia“ – aus Stein.

Alles, auch die Kunst, dient dem Krieg als Waffe – ob sie will oder sich wehrt, ihr das gerecht wird oder nicht. Symbolisch, wie bei der Biennale Venedig, oder existenziell wie in der Ukraine und in Russland.
Dort ist Oleg Kulik aktuell in Bedrängnis. Im Westen für seine anarchistischen Performances als bissiger Hund berühmt, bescherte dem 1961 in Kiew geborenen, aber seit den 80er Jahren in Moskau lebenden Künstler seine Skulptur „Große Mutter“ ein Verhör des russischen Geheimdiensts und Zuchthaus-Drohungen russischer Parlamentarier.

Schon 2018 entstanden, wurde die voluminöse Nackte, die ein Schwert hochhält, während mehrere Männchen an ihr zerren, vor kurzem bei einer Moskauer Kunstmesse gezeigt. Politiker bezeichneten sie danach als Persiflage des Mutterland-Denkmals in der Ukraine. Was Kulik verneint: Es ging ihm damals um die Verarbeitung der Trennung von seiner Frau, es sei völlig unpolitisch, sonst hätte er das Werk nicht ausgestellt – und unter heutigen Vorzeichen wohl nicht einmal geschaffen.

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