Der Kreml verlangt Rubel, die EU erlaubt Zahlungen für Gas aber nur in Euro. In einem Monat entscheidet sich, ob Österreich sanktionskonform zahlen kann.
Wien. Zahlt Österreich für sein Gas künftig in Rubel? Wie berichtet sorgte am Mittwoch eine entsprechende Meldung der russischen Nachrichtenagentur Tass für Aufregung, die von Bundeskanzler Karl Nehammer jedoch zurückgewiesen wurde. Das hinderte EVP-Chef Donald Tusk nicht daran, den Vorwurf kurz danach zu wiederholen. Und die „Financial Times“ berichtete am Donnerstag, dass die OMV neben der deutschen Uniper bei der Schweizer Gazprombank ein Rubelkonto einrichten wolle. Auf Anfrage heißt es bei der OMV dazu nur: „Wir arbeiten an einer sanktionskonformen Lösung.“
Was stimmt nun also? Klar ist, dass Russlands Präsident, Wladimir Putin, Ende März ein Dekret unterzeichnet hat, laut dem Gas künftig in Rubel zu zahlen ist. Damit will er unter anderem die Sanktionen gegen die russische Zentralbank unterlaufen. Die EU-Staaten haben im Gegenzug jedoch erklärt, dieser Forderung nicht nachkommen zu wollen und weiterhin in Euro zu zahlen.
Als Lösung wurde auserkoren, dass die Gazprombank als „Wechselstube“ zwischengeschaltet werden soll. Die europäischen Firmen überweisen Euro an sie, diese werden in Rubel konvertiert und dann weiter an Gazprom überwiesen.