Stromablesung

Die geladene Familie: Elektro-Feelgood für Sieben

Glatt, rund, SUV, optisch mit Extras noch etwas veredelt: Mercedes EQB 350.
Glatt, rund, SUV, optisch mit Extras noch etwas veredelt: Mercedes EQB 350. Clemens Fabry
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Allrad, grad noch kompakt zu nennen, mit (optionaler) dritter Sitzreihe, vom Charakter luxuriös: Mercedes EQB 350 4-Matic.

Wien. Das Feld der elektrischen Siebensitzer füllt sich langsam. Wir zählen bislang sechs Spieler, deren Talente von praktisch (Peugeot e-Rifter) bis luxuriös (Tesla Model X) reichen. Wir haben auch Teslas Model S mitgezählt, weil es dafür immerhin die Option zweier Schwiegermuttersitze gibt – gegen die Fahrtrichtung!

Mercedes ist mit zwei Teilnehmern vertreten, dem großen Elektrobus (EQV) und dem EQB, wobei Letzterer das gehobene Mittelfeld darstellt – bei den Dimensionen, die man mit unter 4,7 Metern Länge grad noch kompakt nennen darf, aber auch preislich (EQB 300 ab 56.600 Euro). Es gibt ihn auch in einer stärkeren Variante, als EQB 350 ab 59.360 Euro (Allrad, also je einen Motor an Vorder- und Hinterachse, haben beide).

Pakete galore

Hochwertig und unter Einsatz des einen oder anderen Dekor-Pakets richtig "fancy": EQB-Interieur.
Hochwertig und unter Einsatz des einen oder anderen Dekor-Pakets richtig "fancy": EQB-Interieur.Clemens Fabry
Viel Platz hinter dieser Heckklappe, optional auch eine dritte Sitzreihe mit zwei Einzelsitzen. In Zahlen: 495 bis 1710 bzw. 465 bis 1620 Litern (Angaben für Fünf- bzw. Siebensitzer).
Viel Platz hinter dieser Heckklappe, optional auch eine dritte Sitzreihe mit zwei Einzelsitzen. In Zahlen: 495 bis 1710 bzw. 465 bis 1620 Litern (Angaben für Fünf- bzw. Siebensitzer).Clemens Fabry

Selbstredend ein eher theoretischer Listenpreis, denn in der Praxis wird man um das ein oder andere Extra nicht herumkommen – angefangen bei der dritten Sitzreihe im Fond (1038 Euro). Nebbich gegen Posten wie Premium-Paket (4266 Euro), das mit Zweizonen-Klima, Keyless-Go, ordentlicher Hi-Fi und kabellosem Smartphone-Laden wohl dazugehört und das auf dem Advance-Paket (2820 Euro) mit ebenfalls einigen doch nur standesgemäßen Komfort-Goodies aufbaut. Der Optik ihren letzten Schliff verleiht das AMG-Paket (3430 Euro), ein möglicher Streichposten, wer auf das zweifellos schmückende Dekor verzichten kann.
Der familiäre Charakter des Autos hängt also stark vom Haushaltseinkommen ab, was jedoch mehr an der Marke als am Antriebsstrang hängt: Mit Verbrenner startet der als Basis dienende GLB bei 43.284 Euro, eine Differenz, die sich unter Ausnutzung aller steuerlicher Hilfeleistungen zwar nicht auf Null stellen, aber doch stark reduzieren lässt.
Geboten wird dafür der Feelgood-Faktor des rein elektrischen Fahrens, das dem SUV so gut ansteht, als wäre es nie für anderes konzipiert gewesen. Wundervolles, gänzlich verzögerungsfreies Ansprechen auf die Eingabe am Fahrpedal, geschmeidige Entfaltung einer vehementen Schubkraft, die mit maximal 215 kW (292 PS) und 520 Newtonmetern auch mit 2,2 Tonnen Leergewicht keine Mühe hat: null auf 100 km/h, wenn's sein soll, in 6,2 sec.

Das Auto lenkt einen freilich mehr ins pulsberuhigte Dahingleiten (mit gelegentlichen, durchaus erhebenden Zwischenspurts), auch, um sich keinen maßlosen Stromverbrauch einzuhandeln, was unter E-Fahrern doch Ehrensache sein sollte. Wir kamen auf 21 kWh im Schnitt, woraus sich bei den eher handlichen 66,5 kWh Akkuinhalt (eine größere Variante wird folgen) und Realbedingungen (vollbesetzt, draußen noch kalt) um die 320 km Reichweite errechnen lassen. Es kann auch mehr sein. Den Familienurlaub geht man eh besser in Etappen an (maximale DC-Ladeleistung: 113 kW).

Die dritte Reihe besteht aus zwei Einzelsitzen, die bis 1,65 m Körpergröße gut nutzbar sind. Es bleibt selbst dann ein brauchbarer Kofferraum übrig.

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