Ukraine-Krieg

Indonesien lud Putin und Selenskij zu G20-Gipfel ein

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Die Teilnahme des Nicht-G20-Mitglieds Ukraine ist Jakartas Kompromissangebot für seine Weigerung, das G20-Mitglied Russland auf westlichen Druck hin von Treffen des informellen Staatenbundes auszuschließen.

Die Regierung des südostasiatischen Inselreichs Indonesien hat die Präsidenten Russlands und der Ukraine, Wladimir Putin und Wolodimir Selenskij, zum G20-Gipfel auf der Insel Bali im November eingeladen. Der indonesische Präsident, Joko Widodo, bestätigte am Freitag diesen Kompromiss im Streit um einen G20-Ausschluss Russlands wegen dessen Angriffs auf die Ukraine.

Westliche Staaten, vor allem die USA, hatten darauf gedrängt, Russland von den Treffen der Gruppe der 20 führenden Industrie- und Schwellenländer auszuschließen. Indonesien hat in diesem Jahr den G20-Vorsitz inne und weigerte sich, sich dem westlichen Druck zu beugen. Unter anderem US-Präsident Joe Biden hatte daraufhin eine Einladung der Ukraine vorgeschlagen, die eigentlich nicht zu den G20 gehört.

Widodo hatte nach eigenen Angaben am Donnerstag mit Kreml-Chef Putin gesprochen. „Bei dieser Gelegenheit hat Präsident Putin Indonesien für die Einladung zum G20-Gipfel gedankt und gesagt, dass er teilnehmen werde“, so Widodo (60). Indonesien pflegt durchaus gute Beziehungen zu Russland, bezieht von dort zahlreiche Militärgüter wie Kriegsschiffe und Kampfflugzeuge und ist auch wirtschaftlich und touristisch stark mit Russland verbunden. Allerdings ist Indonesien auch um gute Beziehungen mit westlichen Staaten bemüht. Bei der Abstimmung Anfang März in der UN-Vollversammlung, wo es um die Verurteilung des russischen Angriffs auf die Ukraine ging, stimmte Indonesien so wie 140 andere Länder gegen Russland.   

Selenskij hatte am Mittwoch erklärt, der indonesische Präsident habe ihn eingeladen. Seine Teilnahme bestätigte der Ukrainer am Freitag zunächst nicht.

(APA/AFP/red.)

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