Welthandel

In China Covid, bei uns Kurzarbeit

China versucht das Coronavirus – hier in Peking – mittels Lockdowns und der Abschottung ganzer Wohnblöcke einzudämmen. Die Auswirkungen sind weltweit zu spüren.
China versucht das Coronavirus – hier in Peking – mittels Lockdowns und der Abschottung ganzer Wohnblöcke einzudämmen. Die Auswirkungen sind weltweit zu spüren.Reuters
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Seit einem Monat stauen sich in China wieder die Containerschiffe. Die ersten Auswirkungen sind auch in Europa bereits zu spüren. Die Sorgen unter Ökonomen nehmen zu.

Während in Europa der Ukraine-Krieg, der daraus entstandene Konflikt mit Russland sowie die in der Folge bestehende Gefahr eines Gas-Lieferstopps die allgemeine Aufmerksamkeit auf sich ziehen, braut sich auf der anderen Seite der Welt ein konjunkturelles Unwetter zusammen, das auch hierzulande noch deutliche Auswirkungen entfalten dürfte.

So gibt es in China aufgrund ständiger Ausbrüche der hoch ansteckenden Omikron-Variante bereits seit Ende März eine Vielzahl von Lockdowns in wichtigen Städten – etwa in der Wirtschaftsmetropole Shanghai, „Die Presse“ berichtete mehrfach. Die dadurch ausgelösten lokalen wirtschaftlichen Einschränkungen machen sich inzwischen auch bereits beim internationalen Warenhandel bemerkbar.

So zeigt der „Kiel Trade Indicator“ des deutschen IfW einen neuerlichen Anstieg der Güter auf unbewegten Schiffen. Pendelte dieser Wert vor Ausbruch der Pandemie immer zwischen sechs und acht Prozent, waren es zuletzt zwölf Prozent. Nur Mitte des Jahres 2021 lag dieser Indikator mit knapp 14 Prozent für wenige Wochen noch etwas höher.

„Pro Tag kostet der Betrieb eines Containerschiffs 50.000 Euro. Also entstehen hierbei bereits direkt hohe Kosten“, sagt Klaus Weyerstraß, Ökonom am heimischen IHS, zu den Staus vor den chinesischen Häfen, bei denen inzwischen Hunderte Schiffe auf ihre Löschung warten müssen. Noch gravierender seien jedoch die indirekten Kosten – jene, die entstehen, wenn Fabriken etwa in Europa nicht mehr produzieren können, weil Teile fehlen.

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