Christdemokratie

Aufstieg und Fall der Democrazia Cristiana

Die graue Eminenz der DC: Giulio Andreotti (r.), Meister des politischen Catenaccio.
Die graue Eminenz der DC: Giulio Andreotti (r.), Meister des politischen Catenaccio.Mondadori via Getty Images
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ÖVP, aufgepasst: Wie schnell es gehen kann mit dem Niedergang, hat vor dreißig Jahren die italienische Schwesterpartei vorgezeigt. Es gibt durchaus Parallelen. Wobei der Vergleich dann aber auch wieder hinkt.

Der Heinz-Christian Strache Italiens hieß Mario Chiesa. Er war der Schneeball, der eine Lawine ins Rollen brachte. Und den Koalitionspartner seiner Partei um seine Existenz. Chiesa war ein Politiker des Partito Socialista Italiano (PSI), mit Ambitionen auf das Bürgermeisteramt von Mailand. Dort war er auch Präsident des Altersheims Pio Albergo Trivulzio. Am 17. Februar 1992 wurde er bei der Übernahme von sieben Millionen Lire an Schmiergeld, von einer Reinigungsfirma, als Gegenleistung für öffentliche Aufträge überführt.

Mario Chiesa wurde in flagranti ertappt, sein Geschäftspartner hatte sich zuvor an die Polizei gewandt, da er in finanziellen Schwierigkeiten steckte und der ewigen Erpressung, zehn Prozent Provision abzuliefern, leid war. Der Unternehmer war sogar mit einer Kamera und einem Tonbandgerät ausgestattet worden. Und Chiesa ging in die von der Polizei gestellte Falle, vor der Tür warteten bereits die Beamten. Auch Chiesas Exfrau hatte eine Rolle gespielt, ihm auf die Schliche zu kommen. Sie hatte sich darüber geärgert, dass ihr Mann die Alimente nicht zahlen wollte, obwohl sie wusste, auf welche Weise er zu Geld kam – und sich ihrerseits an das Gericht gewandt.

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