Der Mensch geht auf in der gestalteten Natur: „Mademoiselle Gachet im Garten von Auvers-sur-Oise“ von Vincent van Gogh (1890).
Interview

So finden wir unser Glück im Garten

Bedeutet Gärtnern Freiheit oder Rückzug? Wie vulgär sind Trumps Rosenrabatten? Was taugen Platons Tipps? Ein Gespräch mit dem Historiker und Gartenfreund Stefan Rebenich zu seinem Buch „Der kultivierte Gärtner“.

Die Presse: „Den ganzen Tag Unkraut gejätet und die Beete fertig gemacht, in einer seltsamen Art von Begeisterung, die mich dazu brachte zu sagen, das ist Glück“: So zitieren Sie in Ihrem Buch Virginia Woolf. Warum machen wir uns denn die Hände schmutzig, den Rücken krumm? Woher rührt die Begeisterung?

Stefan Rebenich: Der moderne Mensch sitzt einen Großteil seiner Zeit bei Tätigkeiten, die ihn im geschlossenen Raum festhalten. Davon will er sich befreien. Beim Gärtnern kommt dazu: Man sieht die Früchte seiner Arbeit, Erfolg oder Misserfolg. Der Kontakt zum Urstoff Erde, mit den eigenen Händen, hat etwas ungemein Sinnliches. Man kann abschalten, die Umgebung wartet mit immer neuen Überraschungen auf. Gärtnern ist ein Mittel der Entschleunigung.

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