Der Roman »Eurotrash« als Zwei-Personen-Stück im Akademietheater: Die Stärken, die Stimmung, die Essenz von Christian Krachts Original bleiben in kondensierter Form erhalten – selten gelingt eine Dramatisierung so gut wie hier.
Oh, Afrika! Ich habe immer die gestreiften Hinterteile der Zebras so gern gesehen. Am Ngorongoro-Krater“, sagt die Mutter in „Eurotrash“, dem jüngsten Roman des durch „Faserland“ berühmt gewordenen Schweizers Christian Kracht. Da geht der Sohn mit dieser alkohol- und tablettenabhängigen, psychisch kranken, egozentrischen und unglücklichen alten Frau im Taxi auf Tour – auch wenn sie nicht über das Matterhorn und Montreux hinauskommen. 600.000 Franken haben sie im Plastiksackerl mit. Man erlebt eine zum Verzweifeln vertrackte Mutter-Sohn-Beziehung, in der Resignation und Zärtlichkeit miteinander streiten, voller tragikomischer, berührender, auch befreiender Momente: mit unvergesslichen Szenen, etwa wenn der Sohn der Mutter den Darmbeutel wechselt oder wenn es Banknoten vom Berg regnet.