Warum der Bundespräsident seine Wiederkandidatur nicht vor Juni bekannt geben dürfte. Und wer ihn herausfordern könnte.
Rund um die Hofburg kreisen im Moment viele Fragen: Überlegt er noch immer? Oder hat er sich schon entschieden und sagt es nur nicht? Gemeint ist der Hausherr, von dem (nicht nur) die Parlamentsparteien gern wissen würden, ob er nun eine zweite Amtsperiode anhängen möchte oder nicht. Denn die Ausgangsposition für die Bundespräsidentenwahl im Herbst steht und fällt mit dieser Entscheidung.
Gemeinhin geht man im innenpolitischen Betrieb aber davon aus, dass sich Alexander Van der Bellen, seit Jänner 78 Jahre alt, bereits entschieden hat. Und zwar dafür. Dass er aber noch zuwarten möchte mit der Bekanntgabe. Grund dafür ist die weltpolitische Lage, also der Krieg in der Ukraine samt Folgeschäden: Teuerung, Weizenmangel, Gasversorgung. Zuletzt war der Bundespräsident diesbezüglich auf Reisen: In Berlin tauschte er sich mit seinem Amtskollegen Frank-Walter Steinmeier aus, traf Bundeskanzler Olaf Scholz, Finanzminister Christian Lindner und Wirtschaftsminister Robert Habeck. In Brüssel sprach er mit EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen und dem EU-Außenbeauftragten, Josep Borrell.