Galaxy Z Flip 3

Wie klappt's auf Dauer mit dem Flip?

Samsung
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Die faltbaren Smartphones genießen noch kein allzu großes Vertrauen. Dabei ist die Skepsis unangebracht, wie das Galaxy Z Flip 3 im Langzeittest beweist.

Die angekündigte Revolution der Smartphones lässt weiterhin auf sich warten. Die Falthandys haben die Massen nicht im Sturm erobert. Dabei ist die Skepsis unbegründet. Die Geräte sind widerstandsfähiger und robuster, als man vermuten mag, wie das das ZFlip 3 im Langzeittest eindrücklich beweist. Wäre da bloß nicht ein großes Manko. Doch dazu später mehr.

Rückblick: Im August des Vorjahres präsentierte Samsung zwei neue Falthandys: das Galaxy Z Fold 3, das sich vertikal klappen lässt, und den kleinen Bruder, das Z Flip 3. Während das große Modell ein richtiges Arbeitstier ist, das Tablet, E-Reader und Smartphone in sich kombiniert, wurde das Flip als Fashion-Device positioniert, das in jede Hosentasche passt. Genau darin liegt auch sein größter Trumpf.

Seit mehr als acht Monaten ist das Z Flip 3 als Diensthandy im Einsatz und meistert die täglichen Aufgabenstellungen bravourös. Dass es täglich mehrmals gefaltet und geschlossen wird, lässt es sich bis heute nicht anmerken. Auch die Falte, die sich zwangsweise abzeichnet, hat sich nicht vergrößert. Lediglich die von Samsung angebrachte obligatorische Schutzfolie weist neben dem Scharnier eine kleine Luftblase auf, die sich aber bei Bedarf sanft ausstreichen lässt.

Schrecksekunde, Bodenkontakt. Während die Smartphones immer größer werden und die Hosentaschen gefühlt immer kleiner, zeigt sich das Z Flip 3 davon unbeeindruckt. Selbst in die kleinste Handtasche passt es und lässt dafür noch Platz für andere Notwendigkeiten für einen Abend unterwegs. Bei einem solchen Ausflug machte es dann auch Bekanntschaft mit dem Fliesenboden in einem Lokal.

Sie kennen das, diesen Moment, wenn das Handy auf den Boden knallt und plötzlich jeder in diese Richtung schaut und mitfühlend den Atem anhält? Nun, die Überraschung war groß, als das Z Flip 3 davon völlig unbeeindruckt war. Das Glück war wohl auch, dass es gefaltet und somit der sensibelste Part, das Display, gut durch das Aluminiumgehäuse geschützt war.

Mittlerweile ist das Samsung-Handy auch zu einem Preis von bereits 550 Euro bei Refurbed erhältlich. Im Handel kostet das Gerät durchschnittlich 750 Euro, das sind um 300 Euro weniger als zum Verkaufsstart im August. Gemessen daran, dass es sich dabei um ein Falthandy handelt, ist das relativ günstig. Doch jetzt kommen wir zum großen Manko.

Schwach auf der Brust. Dass das Z Flip 3 nur über eine Akku-Kapazität von 3300 mAh verfügt, schien zu Beginn des Tests keine großen Auswirkungen zu haben. Je länger das Handy aber im Einsatz ist, umso öfter braucht es einen Zwischenstopp an der Steckdose.

Die Sicherheitsupdates brachten nicht die versprochene Verbesserung. Was jedoch hilft, ist das Durchforsten der Einstellungen. Hie und da ein paar Schrauben gedreht, schon wurde es merklich besser. Wobei das wiederum Verzicht auf ein paar sehr feine und praktische Funktionen ist, zu denen das Always-on-Display und die 120-Hz-Bildwiederholrate zählen.

Selbst dann ist es nach einem langen Arbeitstag mit Telefonie, Videocalls, Slack-Chats und ein paar Nachrichten ausgelaugt und muss nach 15 Stunden wieder aufgeladen werden. Das ist im Home-Office kein Problem. Wer viel auf Terminen ist, wird ohne zusätzliches Akku-Pack nicht auskommen. Hoffentlich bessert hier Samsung bei der neuen Generation nach.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 01.05.2022)

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