Am Herd

Ich denke nur bis Sonnenschein

Keiner kann prophezeien, was der Herbst bringt, ich aber sage: Ich will es gar nicht wissen, ich denke nur bis Sonnenschein, ich bin wie der Schüler, wie die Schülerin, vor denen die Sommerferien liegen, lang und verheißungsvoll und in kurzen Hosen.
Keiner kann prophezeien, was der Herbst bringt, ich aber sage: Ich will es gar nicht wissen, ich denke nur bis Sonnenschein, ich bin wie der Schüler, wie die Schülerin, vor denen die Sommerferien liegen, lang und verheißungsvoll und in kurzen Hosen.(c) REUTERS (TOBY MELVILLE)
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Keiner kann prophezeien was der Herbst bringt, ich aber will es gar nicht wissen, ich bin wie der Schüler, wie die Schülerin, vor denen die Sommerferien liegen, lang und verheißungsvoll und in kurzen Hosen.

Heute bin ich durch die Stadt gegangen und neben mir schlugen Hufe aufs Pflaster, tarapp, tarapp, die Fiaker sind zurück, staunende Touristen lehnen in weichen Polstern, halten ihre Handys hoch, und ich bin gerührt. Auch wenn ich nicht gerührt sein sollte, die armen Pferde, aber es ist nun einmal so: Die letzten beiden Frühlinge haben sie mir gefehlt. Mir haben auch die vollen Schanigärten gefehlt, der geschäftige Trubel auf den Straßen, dieser Aufbruch in den Gesichtern, und auch das ist mir egal: ob das Wort Frühling eine Mehrzahl kennt. Ich will so tun, als wäre nichts, ein April wie damals, der in einen Mai wie damals führt, dabei ist so viel. So viel.

Ich aber berichte von meiner Fensterbank: Der Jasmin und das Orangenbäumchen haben den Winter gut überstanden, sie blühen jetzt um die Wette, der Jasmin scheint zu siegen mit seinem schweren Duft, aber seine Pracht geht schon zur Neige, das Orangenbäumchen ist beständiger. Ich weiß nicht, wie es sie tragen soll, all die Früchte, ob die schwachen Zweige sich nicht biegen werden, ob sie brechen.

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