Neue Nahrungsquelle

Wale als Wegelagerer

Ein Orca hat die Fischerboote entdeckt und macht sich ans Abjagen der Beute.
Ein Orca hat die Fischerboote entdeckt und macht sich ans Abjagen der Beute. Lisa Collins/robertharding/picturedesk
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Die Meeressäuger haben eine neue Nahrungsquelle erschlossen, die Langleinen der Fischerei. Mit dem Zugreifen richten sie erhebliche Schäden an.

Von manchen Fischereischiffen schießen die Mannschaften mit Gewehren ins Meer, um unwillkommene Gäste abzuschrecken oder gar zu töten: Wale, die den Fischern ihre Beute abjagen, Fische, die an den Tausenden Haken der kilometerlangen Stahlseile zappeln, mit denen Langleinen-Fischerei betrieben wird, die hinter hoch begehrten Speisefischen her ist, Thun und Schwertfisch etwa im Nordatlantik vor Alaska. Die munden auch Walen, Orcas und selbst Pottwalen, sie holen sie von den Haken, indem sie die ganze Leine über ihre Zähne laufen lassen oder diese so durchschütteln, dass die Beute herabfällt, „depredation“ nennt das die Wissenschaft, „Plünderei“.

Die Geplünderten wehren sich, bisweilen eben brachial mit Schüssen, der Journalist und Berufsfischer Nick Rahaim hat es erlebt (Hakai Magazine 8. 3.), der Meeresbiologe Paul Tixier (Deakin University) hat es an den Crozet-Inseln in der Antarktis erhoben und aus der Fachliteratur zusammengetragen: In einem Viertel der erdweiten Fischerei sind Fälle dokumentiert, meist geht es gegen kleinere Plünderer – Haie und Robben –, oft aber auch gegen Wale, vor allem Orcas (Fish and Fisheries 12504).

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