Tag der Arbeit

Die SPÖ träumt vom Ballhausplatz

Unter der „Schirmherrschaft“ des Wiener Bürgermeisters stellte SPÖ-Chefin Rendi-Wagner am Sonntag den politischen Führungsanspruch im Land.
Unter der „Schirmherrschaft“ des Wiener Bürgermeisters stellte SPÖ-Chefin Rendi-Wagner am Sonntag den politischen Führungsanspruch im Land.APA/FLORIAN WIESER
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Den „1. Mai wie damals“ nutzte Pamela Rendi-Wagner als universale Kampfansage an die Regierung. Interne Kritik an ihr verstummt, weil ihre Umfragewerte steigen. Das liegt auch an der ÖVP.

Wien. Die Uhr am Wallensteinplatz zeigt zehn vor neun, als der Tross aus Blasmusikkapelle und Bezirksparteispitze in die Jägerstraße abbiegt. Unter blauem Himmel geht der rund 100-köpfige Personenzug der SPÖ Brigittenau an diesem „Tag der Arbeit“ mit Fahnen und Trompeten in Richtung Rathausplatz, um am traditionellen „Maiaufmarsch“ der Wiener Landespartei teilzunehmen – zum ersten Mal seit 2019.

Die Genossen grüßen einander mit einem herzlichen „Freundschaft“, gebastelte rote Nelken aus Krepppapier stecken an ihren Revers. Die Sozialistische Jugend bietet den Marschierenden ihre Parteizeitung zum Kauf. Rund 30 Minuten wird der Marsch in Richtung Innenstadt dauern, bevor man gegen halb zehn am Rathausplatz unter Applaus und lautem Getrommel der schon anwesenden Bezirksparteien in Empfang genommen wird. Bundesparteichefin Pamela Rendi-Wagner steht neben Bürgermeister Michael Ludwig winkend auf der Bühne.


Die SPÖ hatte einen „1. Mai wie damals“ versprochen. Und tatsächlich stand der höchste Feiertag der Sozialdemokratie heuer ganz im Zeichen der Parteifolklore. Die traditionelle Kundgebung am Rathausplatz, das Schmankerl-Treffen in der Löwelstraße sowie auch das Praterfest fanden wieder wie gewohnt statt – ohne Maske oder 3-G-Regeln. Auch die Antwort auf die Frage nach der Teilnehmerzahl lautete wie jedes Jahr 100.000. Laut Polizei allerdings sollen es nicht mehr als 2500 Teilnehmer gewesen sein. Altbürgermeister Michael Häupl und Altkanzler Franz Vranitzky fanden sich unter den Anwesenden. In der Menge erspähen konnte man auch den Kabarettisten Dirk Stermann und Ex-„Science Buster“ Werner Gruber.

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