Staatsoper

Lebenszyklus-Tanz nach Haydn

Als Choreograf setzt Martin Schläpfer den Spitzenschuh dosiert ein. Hier an Sonia Dvořák, Solotänzerin des Staatsballetts.
Als Choreograf setzt Martin Schläpfer den Spitzenschuh dosiert ein. Hier an Sonia Dvořák, Solotänzerin des Staatsballetts. Ashley Taylor
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Ballettdirektor Martin Schläpfer stellt in seinem neuen Stück „Die Jahreszeiten“ das ganze Ensemble auf die Bühne. Ein Abend für alle Sinne, der aber auch Längen hat.

Dramatisch hebt die Musik an. Ein dunkelblauer Hauch von einem Vorhang bauscht sich im Wind. Langsam wird er weggezogen und gibt den Blick auf die Bühne frei. Hier wird sich in den kommenden drei Stunden das Leben in voller Pracht, in seinen vielfältigen emotionalen Erscheinungen, in Liebe und Tod entfalten. Angeleitet werden die Tänzerinnen und Tänzer von Joseph Haydns weltlichem Oratorium „Die Jahreszeiten“, das ebenfalls den immer wiederkehrenden Zyklus des Entstehens, Aufblühens, Welkens und Vergehens feiert. Die Natur, der sich auch der Mensch zu beugen hat.

Nur lässt der Text zu Haydns Stück, das er, um im Bild zu bleiben, im Winter seines Lebens (1799–1801) komponierte, die Hoffnung auf ein Paradies zu. „Wo sind sie nun, die Wonnetage, verschwelgt in Üppigkeit“, redet uns da der Text von Gottfried van Swieten ins Gewissen. „Verschwunden sind sie wie ein Traum. Nur Tugend bleibt.“

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