Song Contest: Sind die Ukrainer als Sieger gesetzt?

Kalush Orchestra
Kalush Orchestra(c) IMAGO/ANP (IMAGO/Paul Bergen)
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Kann jemand die ukrainische Band Kalush Orchestra schlagen? Der Statistik kann man in dem Fall wohl nicht unbedingt viel Aussagekraft geben.

40 Nationen treten heuer in Turin beim 66. Eurovision Song Contest gegeneinander an. Angesichts des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine dürften dabei heuer allerdings nicht ausschließlich Charisma und musikalische Qualität zentrale Kriterien für viele Voter bei der Abstimmung nach den Finalrunden sein. So gilt die ukrainische Band Kalush Orchestra mit ihrer folkloristischen Nummer "Stefania" als beinahe unschlagbarer Favorit.

Damit dürften 2022 statistische Faktoren in den Hintergrund treten, die sich in den vergangenen 65 Ausgaben als Erfolgsgaranten herauskristallisiert haben. Und dazu gehörte nicht zuletzt das Geschlecht. Ein Blick auf die Sieger und Siegerinnen der vergangenen Conteste zeigt, dass man tendenziell im Vorteil ist, wenn man solo antritt und eine Frau ist: Mit 37 an der Zahl stellen die weiblichen Teilnehmer die klare Mehrheit der insgesamt 68 Sieger (1969 gab es gleich vier davon). Die beiden Transkünstlerinnen Dana International und Conchita Wurst wurden hierbei noch gar nicht mitgezählt. Aber auch so ist die Bilanz eindeutig.

Nach dem Sieg der italienischen Rockformation Måneskin im Vorjahr schraubte sich die Zahl der Bandsiege beim ESC auf immerhin 18 nach oben, während nur elf Mal ein Mann am Ende das Siegerlächeln im Gesicht trug. Dafür starteten die Herren zuletzt eine kleine Aufholjagd, konnten bei den vergangenen sechs Bewerben mit Mans Zelmerlöw aus Schweden (2015), Salvador Sobral aus Portugal (2017) und zuletzt Duncan Laurence aus den Niederlanden (2019) immerhin drei Männer die Trophäe mit nach Hause nehmen.

In jedem Falle ist das Teilnehmerfeld heuer in puncto Aufstellung divers respektive gleichberechtigt unterwegs wie selten: 14 Duos oder Bands stehen 15 weiblichen Solokünstlern und 11 männlichen Teilnehmern gegenüber. Und das entspricht dann letztlich auch der Unberechenbarkeit der Siegesformel in den vergangenen Jahren. So gewann 2021 eine Band (Måneskin), 2019 ein Mann (Duncan Laurence), 2018 eine Frau (Netta), 2017 ein Mann (Salvador Sobral), 2016 eine Frau (Jamala), 2015 ein Mann (Mans Zelmerlöw) und 2014 Conchita. Die Statistik hält also alles offen.

(APA)

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