Cyberkriminialität bleibt weiter eine der größten Bedrohungen für Unternehmen.
Knapp die Hälfte der Unternehmen weltweit (46 Prozent) war in den vergangenen beiden Jahren wirtschaftskriminellen Handlungen ausgesetzt. Dabei zählen Cyberkriminalität, der Betrug durch Kunden sowie Veruntreuung zu den häufigsten Straftaten. Am stärksten betroffen war der Tech-, Medien- und Telekommunikationssektor. Fast zwei Drittel der Unternehmen in diesen Branchen wurden in irgendeiner Form Opfer von Betrug. Das zeigen die Ergebnisse der aktuellen PwC-Studie „Global Economic Crime and Fraud Survey 2022“, bei der rund 1.300 Führungskräfte aus 53 Ländern befragt wurden.
Externe und interne Täter sprechen sich ab
Trotz der unsicheren Wirtschaftslage und geopolitischen Instabilität blieb die Gesamtanzahl von kriminellen Vorfällen in Unternehmen seit 2018 relativ konstant. Die Studienergebnisse lassen jedoch eine wachsende externe Bedrohungslage erkennen. Hacker und organisierte Verbrecherringe zählen zu den häufigsten externen Tätern. Beinahe 70 Prozent der betroffenen Unternehmen gaben zudem an, dass der größte Schaden durch einen externen Angriff oder eine geheime Absprache zwischen externen und internen Tätern verursacht wurde.
40 Prozent der von Wirtschaftskriminalität betroffenen Organisationen berichteten von Betrug in Bezug auf digitale Plattformen. Somit lag Cyberkriminalität in den diesjährigen Ergebnissen mit Abstand vor dem Betrug durch Kunden – 2020 war das die am häufigsten genannte Straftat gewesen.
ESG bereitet Sorgen
Wachsende Risiken wie ESG-Berichterstattungsbetrug, Sanktionen-Betrug oder Betrugsvorfälle innerhalb der Lieferkette haben das Potenzial, in den nächsten Jahren größeren Schaden zu verursachen.
Aktuell gaben nur 8 Prozent der geschädigten Unternehmen an, in den vergangenen 24 Monaten von Betrug in der Berichterstattung über Umwelt, Soziales und Unternehmensführung (ESG) betroffen gewesen zu sein. Da ESG für Stakeholder jedoch immer mehr an Bedeutung gewinnt, könnte das Risiko in diesem Bereich deutlich steigen.
Verteidigungsstrategien gegen externe Bedrohungen
Um Betrug besser zu verhindern und aufzudecken, gaben die befragten Unternehmen an, zukünftig die internen Kontrollen, technischen Möglichkeiten und die Berichterstattung verstärken zu wollen. Die Abwehr neuer externer Bedrohungen erfordert jedoch ein anderes Instrumentarium und einen kontinuierlichen Fokus auf Richtlinien, Schulungen, Kontrollen sowie zunehmend auch auf den Einsatz hochentwickelter Technologien.