Raumgefühl

Wie die Architektur hilft, gut anzukommen

Das Ankommen löst stets Gefühle aus. Und diese steuern Architekten und Designerinnen wesentlich mit.

Alles, was vorher war, ist plötzlich egal. Alles, was nachher kommt, entscheidet sich jetzt: beim Ankommen. „Dieser Moment ist auch in der Architektur extrem wichtig, weil er den Rahmen setzt für alle Momente danach“, sagt Gabriel Kacerovsky. Mit seinem Büro Archisphere hat er schon so einige räumliche Situationen geschaffen, in denen Menschen eintreffen, sich spontan willkommen und wohlfühlen. „Angekommen“ eben. Vor allem in zahlreichen Hotels, die er gestaltet hat, darunter das Hotel Schani und das Hotel Andaz in Wien. Die wesentlichsten Räume dort sind jene, in denen der Gastgeber in Kontakt mit dem Gast tritt. Und das sind im Regelfall die Lobbys. „Und der direkte Gästekontakt ist ohnehin auf wenige Situationen beschränkt“, meint Kacerovsky. Für diese raren Momente sollte sich Gestaltung auch extra ins Zeug legen.

„Wie bei der Begegnung zwischen ­Menschen ist es auch in der Architektur: Man hat keine zweite Chance, einen guten ersten Eindruck zu machen.“ Wichtig sei auch, so Kacerovsky, der Weg zum Ziel, die letzten Meter vor der tatsächlichen Ankunft, die ersten Schritte dort. „Man kann sich dabei nur anschauen in der Geschichte der Architektur, welche ­Bauwerke diese Inszenierung besonders gut beherrscht haben.“ Es waren mit die Kirchen und Kathedralen. Um ihre Größe und Erhabenheit zu demonstrieren, haben sie architektonisch den Menschen erst einmal klein gemacht. Gleich beim Eingang, an der Pforte. Das Ankommen in der Kirche, im Theater, im Schloss:

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