Supreme Court

Das Recht auf Abtreibung in den USA hängt am seidenen Faden

Vor dem Obersten Gerichtshof der USA kommt es zu Protesten, nachdem ein Urteilsentwurf an die Öffentlichkeit geleakt wurde. Demnach plant die Mehrheit der Richter, das Recht auf Abtreibung zu kippen.
Vor dem Obersten Gerichtshof der USA kommt es zu Protesten, nachdem ein Urteilsentwurf an die Öffentlichkeit geleakt wurde. Demnach plant die Mehrheit der Richter, das Recht auf Abtreibung zu kippen.(c) REUTERS (JONATHAN ERNST)
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Der Supreme Court bereitet offenbar das Ende des Rechts auf Abtreibung vor. Immer mehr US-Bundesstaaten sind bereits dabei, ihre Abtreibungsgesetze zu verschärfen. Warum polarisiert das Thema die amerikanische Bevölkerung dermaßen?

Es ist ein Urteil, das mit Spannung erwartet wird. Im Juni soll der Supreme Court über das landesweite Recht auf Abtreibung in den USA entscheiden. Doch das Nachrichtenportal „Politico“ will nun einen Urteilsentwurf erhalten haben, der vom Februar stammt. Und er deutet darauf hin, dass die aktuelle Rechtsprechung von der konservativen Richtermehrheit gekippt werden könnte. Der Vorgang zeigt, wie ideologisch umkämpft und brisant das Thema in den USA ist. Es wird auch ein zentrales Thema bei den Zwischenwahlen Anfang November sein. Doch was hat die jüngste Debatte darüber entfacht?

Der Oberste Gerichtshof der USA überprüft derzeit ein neues Abtreibungsverbot in Mississippi auf Verfassungsmäßigkeit. Denn grundsätzlich gilt in den USA seit 1973 die Richtlinie, dass Abtreibungen erlaubt sein müssen, solange der Fötus außerhalb des Mutterleibs nicht überlebensfähig ist. Das ist etwa bis zur 23. Schwangerschaftswoche der Fall. Der Oberste Gerichtshof hatte damals im Fall "Roe vs. Wade" ein historisches Urteil gefällt.

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