Zwischenbilanz

Ukraine-Krieg hinterlässt Spuren bei VW-Nutzfahrzeugholding Traton

Wegen fehlender Kabelbäume standen die Bänder bei der Traton-Tochter MAN wochenlang still.

Der Krieg in der Ukraine hinterlässt seine Spuren bei der Volkswagen-Nutzfahrzeugtochter Traton. Vor allem in Europa sei die Lage schwierig, sagte Traton-Chef Christian Levin am Mittwoch. Der bereinigte Betriebsgewinn sank im ersten Quartal um 114 Millionen auf 402 Millionen Euro. "Das wirtschaftliche Umfeld könnte kaum herausfordernder sein: Die Versorgungsengpässe mit Halbleitern sind noch nicht behoben und durch den Konflikt in der Ukraine fehlen auch Kabelbäume."

Gut laufe dagegen das Service-Geschäft, das inzwischen rund ein Viertel zum Umsatz beisteuere. Wegen fehlender Kabelbäume standen die Bänder bei der Traton-Tochter MAN jedoch wochenlang still. Die Werke liefen nun langsam wieder an, auf deutlich vermindertem Niveau, sagte Finanzchefin Annette Danielski. "Der Krieg hat starke Auswirkungen auf die Traton Group." Die Prognose für das Gesamtjahr passte das Unternehmen an und rechnet nun mit einem starken Absatzanstieg. Noch im März hatte Traton hier ein sehr starkes Plus vorhergesagt. Dafür dürfte der Umsatz sehr stark steigen, im März war noch von einem starken Anstieg die Rede.

Die Nachfrage nach Nutzfahrzeugen ist trotz des Kriegs weiterhin hoch, was es Herstellern erlaubt, höhere Preise durchzusetzen. Traton verweist aber darauf, dass der Verlauf des Kriegs nicht vorhersehbar sei und negative Auswirkungen auf das Geschäft nicht ausgeschlossen werden könnten. Der Auftragseingang legte im ersten Quartal um 17 Prozent zu auf knapp 96.000 Fahrzeuge, der Umsatz schnellte 30 Prozent nach oben auf 8,5 Mrd. Euro. Neben dem Dienstleistungsgeschäft profitierte Traton auch von der Navistar-Übernahme in den USA.

(APA/Reuters)

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