Analyse

Ukraine-Krieg: Wie "Neptun" sich die "Moskwa" holte

Kreuzer sind mächtige Schiffe, gebaut, die Meere zu beherrschen. Nur zwei an der Küste gestartete Raketen der Ukrainer schickten einen davon auf den Grund des Schwarzen Meers. In Flotten weltweit war ein ungläubiges „Oh, verdammt!" gewiss die erste Reaktion.

Unterschätzen darf man das nicht, was da am 13./14. April 2022 vor der Küste der Ukraine südlich von Odessa im Schwarzen Meer passiert ist. Die „Moskwa", ein russischer Kreuzer der Slawa-Klasse, war dort das größte in einem Krieg versenkte Kriegsschiff seit dem japanischen Schlachtschiff „Ise" (28. Juli 1945, Zerstörung im Hafen von Kure durch US-Flugzeuge). Und zugleich das größte von einer Küstenbatterie versenkte Kriegsschiff seit dem deutschen Schweren Kreuzer „Blücher" (9. April 1940 im Oslofjord durch norwegische Kanonen und Torpedos).

Die Ise war zuletzt (nach Umbauten) 219 Meter lang und hatte (voll) mehr als 40.000 Tonnen Verdrängung. Bei Blücher waren es 206 Meter und 18.200 Tonnen. Moskwa: 187 Meter bei 11.500 Tonnen.

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(Archivbild)
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